Er wurde in einem fremden Land geboren und wuchs dort, weit von seiner Heimat entfernt, auf. Sein Vater war für ihn immer ein großer Held. Er hat immer seinen Glauben und seine Überzeugung verteidigt und ließ sich von nichts und niemandem herunterbringen. Er war sehr diszipliniert und arbeitete viel. Dieser Mann mit der eisernen Faust, der bei jedem Mal an dem er in den Ring stieg einen neuen Erfolg erzielte, hatte tatsächlich ein unendliches Mitgefühl in seinem Herzen und es war durchaus kein Zufall, dass eines Tages die ganze Welt ihn kennen würde…
Weltmeister und National-Boxkampfsportler Ünsal Arık antwortete aufrichtig auf alle meine Fragen. Ich möchte mich dafür hier noch einmal bedanken. Nun lasst uns den Ünsal Arık etwas näher kennenlernen…
Hallo Herr Ünsal Arık, wir haben Sie durch Ihren Weltmeistertitel kennengelernt was uns natürlich unglaublich gefreut hat. Können Sie uns etwas über sich selbst erzählen?
Ich wurde am 27. Oktober 1980 in Deutschland geboren. Meine mittlerweile verstorbene Mutter (Ayşe) und mein Vater (Mustafa) lernten sich hier kennen und heirateten daraufhin. Das ist der Grund dafür, dass ich nicht in meinem Heimatland lebe.
Wann und wie haben Sie mit dem Sport angefangen?
In meiner Jugend war ich, wie es eben viele in dem Alter sind, verrückt nach Fußball und schaffte es bis hin zur Jugendmannschafft von Fenerbahçe, mein Trainer war der mittlerweile verstorbene Selçuk Yula. Als ich meine Karriere in Deutschland fortführte entschloss ich mich mit dem Boxen anzufangen um meine Kondition zu steigern. Was also als Spaß anfing wurde zu einem professionellen Beruf.
Wieso entschieden Sie sich für das Boxen?
Wie schon gesagt fing eigentlich alles mit einem Spaß an und wurde dann zum Beruf. Ich konnte mich beim Boxen selbst verwirklichen und konnte mir neue Ziele setzen. Diese Ziele veränderten dann meinen Lebensstil und meine Denkweise.
Was genau haben Sie Ihren sportlichen Erfolg zu verdanken?
Wie bekannt muss man für Erfolg sehr viel arbeiten. Als meine Freunde ausgingen um sich zu amüsieren, ging ich trainieren. Wenn Sie sich selbst ein Ziel setzen, dann müssen Sie 100% darauf fokussieren und fest an sich selbst glauben. So war das bei mir!
Gab es bei Ihnen ein Rollenmodell das Sie sich seit Ihrer Kindheit als Beispiel nehmen?
Bis heute hat mein Vater in meinem Leben stets eine große Rolle gespielt. Er erzählte mir immer über seine Geschichte. Ich hörte von ihm immer, wie er sich Geld auslieh, mit einem Koffer nach Deutschland kam und hier eine Familie gründete. Ich dachte mir immer, wenn mein Vater in einem fremden Land dessen Sprache er nicht einmal beherrschte all das zustande bringen konnte, dann dürfte es nichts geben was ich nicht hätte hinbekommen können.
Was für ein Gefühl war es Weltmeister zu werden?
Das Gefühl erfolgreich zu sein und seine Ziele zu erreichen ist einfach unglaublich! Jedoch ist für mich der schönste Teil, bevor ein Kampf beginnt der, wo die Nationalhymnen gespielt werden, dabei bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut.
Wir wissen, dass Ernährung für Sportler unglaublich wichtig ist. Wie ernähren Sie sich als Weltmeister?
Meiner Meinung nach sind 70% des Sports die Ernährung. Wenn man sich nicht gesund ernährt, dann hat es auch keinen Sinn Sport zu treiben. In Zeiten von intensivem Training und vor Wettkämpfen achte ich immer darauf, Obst, Gemüse und Getreide zu konsumieren, dass reich an Vitaminen und Proteinen ist. Es empfiehlt sich übrigens Artikel wie Schokolade, Chips und ähnliche Snacks oder süße und kohlensäurehaltige Getränke nicht auf dem Speiseplan zu haben.
Sie deklarierten erst vor kurzem Vegan zu sein. Wann und wie kam es dazu, dass Sie Vegetarier & Veganer wurden?
Ich ernährte mich schon seit 4 Jahren Vegetarisch und entschloss mich, nach langen Recherchen, Vegan zu werden, was ich nun seit 4 Wochen bin. Ich besitze einen kleinen Hund namens Oskar. Seine Liebe und Zuneigung für mich brachte mich dazu Tiere noch mehr zu mögen. Daraufhin fing ich an zu erforschen und lernte, dass der Mensch auch ohne Tierische Produkte gesund leben kann. Die Natur stellt uns alles das wir brauchen zur Verfügung, alles was wir benötigen können wir in Gemüse und Obst finden.
Ist Vegetarische & Vegane Ernährung wirklich so schwer wie gesagt wird? Hatten Sie dabei Schwierigkeiten?
Nein, ich hatte überhauptkeine Schwierigkeiten. Denn eigentlich ist das keine große Umstellung. Da die Menschen nicht recherchieren, denken sie, dass sie Protein nur aus tierischen Quellen beziehen können. Leider wissen sie nicht, dass ein Teller Linsensuppe eigentlich eine Proteinbombe ist. Wie schon vorhin erwähnt, können wir alles was wir zum Leben brauchen in der Natur finden und müssen dafür nicht töten!
Welche Wirkungen hat vegetarische & vegane Ernährung auf Ihrer Leistung und auf Ihrer Gesundheit?
Seitdem ich mich vegan ernähre, fühle ich mich viel kräftiger und energischer. Das schönste am Vegan sein ist ganz ohne Zweifel, dass ich weniger krank werde. Wenn sich ein Sportler vegan ernähren kann, dann kann es ein normaler Mensch auf jeden Fall.
Wie und wo möchten Sie sich in der Zukunft sehen?
Neben meiner Karriere als Sportler beteilige ich mich an sehr vielen sozialen Verantwortungs-Projekten. Zum Beispiel bin ich Botschafter der Kinder-Herz-Stiftung. Ich möchte in der Zukunft noch viel mehr Menschen dazu auffordern vegan zu werden. Ich würde sehr gerne mit Tierschutz- und Tierfreiheits-Organisationen kooperieren. Das würde mich wirklich stolz machen.
Was möchten Sie unseren Lesern als letztes mitteilen?
Bitte lesen sie und erforschen sie mehr. Jedes Lebewesen kommt auf die Welt um hier zu leben, genau wie wir. Wir dürfen nicht vergessen, dass Tiere unsere Freunde sind und dass sie genau wie wir ein schlagendes Herz haben. Meine Überzeugung hat mir beigebracht, in Frieden zu leben und nicht zu töten! Mein größter Traum ist es, in einer Welt zu leben in der kein einziges Lebewesen gequält oder gar getötet wird, in einer Welt zu leben wo es nichts anderes als Frieden gibt …